Seit gut einem Monat läuft der Zensus 2022. Das erste Fazit der Weißenfelser Erhebungsstelle fällt positiv aus. Die Volkszählung ist im Erhebungsgebiet, das von Lützen über Hohenmölsen und Mertendorf bis nach Freyburg reicht, gut vorangekommen. Insgesamt müssen bis Anfang August 2022 in dem Gebiet etwa 11.700 Personen befragt werden. Knapp die Hälfte von ihnen erhielt in den vergangenen Tagen bereits Besuch von den mehr als 100 Interviewerinnen und Interviewern, die für die Weißenfelser Erhebungsstelle im Einsatz sind. „Die Kooperationsbereitschaft in der Bevölkerung ist sehr groß“, sagt die Leiterin der Stelle Annekatrin Schinol. Derzeit hat die Erhebungsstelle stündlich Termine mit Interviewern, die ausgefüllte Fragebögen abgeben. Für die Erfassung der Daten am Computer wurde das Team um zwei Mitarbeiterinnen verstärkt.

Lob gibt es vom Zensus-Mitarbeiter Karsten Slawik für die ausländischen Mitbürger. „Die Befragung klappt trotz Sprachbarrieren sehr gut. Einige Interviewerinnen und Interviewer haben sich eine Übersetzungs-App aufs Handy geladen“, sagt er. Aufgrund der schriftlichen Ankündigung seien die Migrantinnen und Migranten aber häufig auch sehr gut vorbereitet. Einige hätten beim Termin sogar Dolmetscher vor Ort. „Vor allem in Weißenfels trägt diese Mitarbeit dazu bei, dass wir mit dem Zensus gut vorankommen.“ 

Die zu erhebenden Anschriften wurden vom statistischen Landesamt per computergesteuertem Zufallsprinzip ausgewählt. Alle unter diesen Anschriften befindlichen Haushalte und Personen sind gemäß Zensusgesetz zur Auskunft verpflichtet. Der Anteil der Verweigerer liegt laut Annekatrin Schinol im nicht nennenswerten Bereich. Bei der Befragung werden Name, Anschrift, Geschlecht, Geburtsdatum, Familienstand, Wohnungsstatus und Staatsangehörigkeit erfasst. „Viele Bürgerinnen und Bürger sind überrascht, wie schnell die Befragung geht“, berichtet die Leiterin der Weißenfelser Erhebungsstelle.

Wie geht es weiter und wofür werden die Zensus-Daten genutzt?

Die erfassten Antworten der Befragten unterliegen höchsten Datenschutz-Standards. Alle Zensus-Mitarbeitenden und alle Interviewerinnen und Interviewer unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht. Die erhobenen Daten werden gemäß den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung verarbeitet. Persönliche Daten werden zum frühestmöglichen Zeitpunkt gelöscht. Rückschlüsse auf einzelne Personen sind bei den Ergebnissen des Zensus ausgeschlossen. Die gewonnenen Daten werden ausschließlich für statistische Zwecke genutzt und nicht an Dritte außerhalb der amtlichen Statistik weitergegeben.

Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder werten die gewonnen Daten aus. Die Ergebnisse des Zensus 2022 werden im November 2023 bekanntgegeben. Wichtigstes Ziel ist dabei die Ermittlung der aktuellen amtlichen Bevölkerungszahl in Bund, Ländern und Kommunen. Für diese Inventur reicht eine reine Auszählung der kommunalen Melderegister nicht aus, da die Daten oft nicht fehlerfrei sind (in Deutschland gibt es eine Meldepflicht aber keine Abmeldepflicht). Mit Hilfe der Einwohnerzahl werden aber beispielsweise Fördergelder oder Finanzausgleichsmittel der Länder berechnet. Da der Zensus aller zehn Jahre stattfindet, ist eine regelmäßige Bestandsaufnahme garantiert und es liegen verlässliche Basiszahlen für Entscheidungen und Planungen vor.

Dank des Zensus erhalten Entscheidungsträger aber auch ein Bild von der Bevölkerungsstruktur und können dementsprechend den Bedarf an Kindergärten, Schulen, Studienplätzen oder Altenheimen ableiten. Nicht zuletzt werden auch Angaben zur Situation von Wohnungen und Gebäuden gewonnen, aus denen sich Maßnahmen der Stadtentwicklung und der Raumplanung ableiten lassen.

Quelle: Stadt Weißenfels

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