Weißenfels ist wie Babelsberg – nur in echt. So schwärmt Szenenbildner Stephan von Tresckow von der Saalestadt. Er gehört zu einem Film-Team, das am 25. und 26. April 2022 in Herrmannsgarten und in der Waltherstraße tätig war. Vor Ort fanden Dreharbeiten für den Kunstfilm „Natasha’s Dance“ statt, der aller Voraussicht nach in etwa anderthalb Jahren in ausgewählten Kinos zu sehen sein wird.

Der Schwarz-Weiß-Film spielt in den Niederlanden und erzählt die Geschichte des autistischen Jungen Daantje. Dessen Familie betreibt ein Tabakgeschäft. Das leerstehende Eckhaus im Weißenfelser Herrmannsgarten war für Stephan von Tresckow und die Crew dafür die perfekte Kulisse. „Für die Bürger sind diese Orte wahrscheinlich die dreckigsten Ecken der Stadt aber für uns ist das Goldstaub“, sagte der Szenenbildner. Da der Film unter anderem in den 1970er Jahren spielt, sei es von Vorteil, dass auch die Häuser und Straßen im Umfeld noch nicht saniert wurden. „Solche Orte findet man in Deutschland kaum noch.“

Regisseur der internationalen Produktion ist der Niederländer Jos Stelling. In drei Akten erzählt er die Geschichte Daantjes von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter. Die Schauspieler Lias Oskar Lingner, Bram Reurink und Willem Voogd verkörpern die Rolle. Der Junge findet in seiner Nachbarin Natascha (Anastasia Weinmar) seine einzige Bezugsperson. Als diese in ihre Heimat Sibirien fliehen muss, begleitet Daantje sie. Als „märchenhaft“ beschreibt Co-Produzent Heino Deckert die Geschichte und ihre Inszenierung. Insgesamt 40 Drehtage liegen vor ihm. In Weißenfels werden Mitte Mai 2022 auch noch der Hauptbahnhof, das Intex, die Feldstraße und die Dietriche Villa in der Markwerbener Straße zu Drehorten. Zwischendurch ist das Filmteam unter anderem in Weimar und in Zeitz unterwegs.

Fotos:

-Ein leerstehendes Eckhaus im Weißenfelser Herrmannsgarten ist Kulisse für den Film Natasha’s Dance. Da die Geschichte in den Niederlanden spielt, wurden die Straßen für die Dreharbeiten in Springweg und Schlachtstraat umbenannt. 

Bildquelle: Katharina Vokoun/ Stadt Weißenfels

Quelle: Stadt Weißenfels

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