Anlässlich des Weißenfelser Altstadtfestes waren Städtepartner aus Kornwestheim (Baden-Württemberg) vom 25. bis 28. August 2022 zu Gast in Weißenfels. Oberbürgermeister Martin Papke empfing seine Amtskollegin Ursula Keck und deren Ehemann Wolfgang Neumeier. Es war nach der Wahl das erste offizielle Zusammentreffen der Stadtoberhäupter. Zur Kornwestheimer Delegation gehörten zudem der Vorsitzende des Ortsseniorenrates Siegfried Dannwolf und dessen Ehefrau Dagmar.

„Die Besuche in Weißenfels sind für uns eine Herzensangelegenheit“, sagte Ursula Keck beim offiziellen Empfang im Hotel Güldene Berge. „In Weißenfels wird an jeder Ecke gebaut. Die Stadt entwickelt sich in einem enormen Tempo weiter“, sagte die Kornwestheimer Oberbürgermeisterin. Ihrem Amtskollegen überreichte sie für einen Kindergarten der Saalestadt einen großen Beutel voller Gesellschaftsspiele des Baden-Württembergischen Herstellers Ravensburger. Martin Papke griff thematisch die Stadtentwicklung auf und bezog sich anlässlich des Festjahres Schütz Novalis 2022 vor allem auf den geplanten Erweiterungsbau des Heinrich-Schütz-Hauses. Der Kornwestheimer Oberbürgermeisterin schenkte er unter anderem eine Lithographie des Gebäudes und versprach ihr, dass sie in naher Zukunft ein zweites Bild vom neuen Heinrich-Schütz-Haus erhalten wird.

Bei dem Empfang in der Güldenen Berge waren auch Stadträte zugegen, um sich mit den Kornwestheimern auszutauschen. So stellte Stadtrat Maik Reichel sein Buch über Anastasia Gulej vor. Die im Jahr 1925 geborene Frau ist Überlebende der Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz und Bergen-Belsen. Sie hat sich in der Ukraine niedergelassen und erlebt deshalb aktuell zum zweiten Mal in ihrem Leben die Schrecken des Krieges. Anastasia Gulej ist als Zeitzeugin aktiv und berichtet unter anderem in Schulen von ihren Erlebnissen. Kornwestheims Oberbürgermeisterin Ursula Keck zeigte sich sehr beeindruckt von dieser Art der Aufklärungsarbeit und fragte an, ob ein Besuch Anastasia Gulejs in ihrer Stadt möglich ist. Maik Reichel versprach, den Kontakt zu der Zeitzeugin herzustellen.

Um den Städtepartnern die wirtschaftlichen Entwicklungen in Weißenfels vorzustellen, besuchte die Delegation das frischli Milchwerk. Bei einer Werksbesichtigung erklärte Werksleiter Henner Schumann die Abläufe vom Milchtankwagen über die Abfüllanlagen bis hin zum Kühllager. Zum Schluss durften die Gäste natürlich auch das Traditionsprodukt „Leckermäulchen“ probieren.

Ein klassischer Programmpunkt des Besuches der Städtepartner ist seit vielen Jahren die Vorstellung einer der zwölf Ortschaften. Nach Leißling, Markwerben, Burgwerben, Reichardtswerben und Uichteritz erhielt Tagewerben die Möglichkeit, sich den Delegationsmitgliedern zu präsentieren. Ortsbürgermeisterin Ines Veith zeigte den Gästen das Feuerwehrhaus und den Löschwagen. Auf dem Vorplatz demonstrierte die Kinder- und Jugendfeuerwehr einen Löschangriff. Eine Präsentation hatten auch die Mitwirkenden des 1. Tagewerbener Carnevalsvereins vorbereitet. Der Auftritt begeisterte Ursula Keck derart, dass sie vorschlug, Kontakt mit dem Kornwestheimer Karnevalsverein aufzubauen. Darüber hinaus besichtigten die Kornwestheimer die Tagewerbener Kirche und das Dorfgemeinschaftshaus. Als Symbol für den Frieden ließen die beiden Oberbürgermeister und die Ortsbürgermeisterin zum Abschluss weiße Tauben des Tagewerbener Vereins „Rauschender Flügel“ in den Himmel aufsteigen.

Zu der Gruppe der Begleiter gehörten an diesem Tag auch Herbert Dathe und Jutta Sander vom Weißenfelser Seniorenbeirat, die intensive Gespräche mit Siegfried Dannwolf führten und sich über ihre ehrenamtliche Arbeit für Seniorinnen und Senioren austauschten.   

Für die Städtepartner stand zudem eine Fahrt nach Freyburg auf dem Programm, wo sie die Sektkellerei besuchten und eine Stadtführung erlebten. Außerdem waren die Gäste natürlich auch bei Veranstaltungen des Altstadtfestes. So jubelten die Kornwestheimer beispielsweise Martin Papke und anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Festumzuges zu.

Die Delegation aus der zweiten Weißenfelser Partnerstadt Komárno (Slowakische Republik) musste ihre Teilnahme am Altstadtfest aus organisatorischen Gründen absagen. Oberbürgermeister Béla Keszegh bedauert in einem Brief die Entscheidung und hofft auf ein baldiges Wiedersehen.

Fotos:

-Als Symbol für den Frieden ließen Kornwestheims Oberbürgermeisterin Ursula Keck (r.), Weißenfels‘ Oberbürgermeister Martin Papke und die Tagewerbener Ortsbürgermeisterin Ines Veith weiße Tauben des Vereins „Rauschender Flügel“ in den Himmel aufsteigen. (Bildquelle: Anke Fey/ Stadt Weißenfels)

Quelle: Stadt Weißenfels

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