Nicht nur Arbeitsplätze tragen zur erfolgreichen Umsetzung des Strukturwandels bei, auch
Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit müssen neu gedacht und entwickelt werden,
um Unternehmen und Menschen für die Region zu begeistern. Deshalb rückt das Thema
Nachhaltigkeit ins Zentrum der Stadtentwicklung, so dass sich Stadt und Region letztendlich
zukunftsorientiert, attraktiv, lebens- und liebenswert weiterentwickeln können.


Um das Vorhaben „Transformation zur Nachhaltigkeit der Stadtlandschaft Zeitz“ (ZENATRA)
umsetzen zu können, will Claudia Siebeck, die Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Zeitz, die
Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot holen, denn als erstes gilt es diese zu fragen, was sie
überhaupt wollen. Um die Zeitzerinnen und Zeitzer für nachhaltige Konzepte zu begeistern,
setzte Claudia Siebeck mit Bürgerpicknick, Herbst- und Saftfest, Workshop
Fassadenbegrünung und einigen weiteren Veranstaltungen bereits vielversprechende Ideen
um, begeisterte damit die anwesenden Gäste und kam so mit allen ins Gespräch, um
letztendlich herauszufinden, welche Bürgerwünsche es gibt.


Drei Vorschläge für Zeitz gehen unmittelbar auf Defizite und Wünsche ein, die Bürgerinnen
und Bürger sowie gezielt auch Kinder und Jugendliche in Gesprächen mit Claudia Siebeck und
Janek Küttner über die letzten Monate geäußert haben. In den inzwischen über 230
Gesprächen für das Projekt ZENATRA – zeitz.lebendig.klimaktiv ging es stets darum, wie Zeitz
ein besseres soziales Angebot und lebenswerteres Umfeld für seine Bewohner bieten kann.


Die drei der am meist genannten Bürgerwünsche stehen am 8. November ab 18 Uhr im Haus
der Jugend im Rampenlicht. An diesem Abend lädt Claudia Siebeck alle Interessierten zum
Impulsabend ein, bei dem sich im Rahmen von Vorträgen und anschließenden Gesprächen
alles um „Mehr Sicherheit“, „Mehr Grün“ und „Mehr Gemeinschaft!“ geht.


MEHR SICHERHEIT!
Das Sicherheitsgefühl der Bürger, insbesondere nachts, ist häufig Thema. Viele, auch junge
Menschen, wünschen sich ab Dämmerung mehr Straßenbeleuchtung. Allerdings ist dies mit
höheren Stromkosten für die Stadt verbunden, viele Laternen sind daher bereits
ausgeschaltet. Anne Marie Bobes, Schülerin aus Sachsen-Anhalt und erst 17 Jahre alt, hat mit
einer innovativen Lösung für dieses Problem den diesjährigen „Jugend forscht – Bundessieg“
erhalten. Eine Laterne erzeugt mit einem Rotor selbstständig Strom – vor allem im
Winterhalbjahr, wenn die Nutzung von Photovoltaik-Elementen wenig effizient ist – sorgt so
für helle Straßen und verursacht kaum Betriebskosten. Erste Industriepartner und andere
Städte, darunter Halle, haben bereits Interesse gezeigt – sie wird uns ihre Idee für die Stadt
Zeitz vorstellen!

MEHR GRÜN!
Auch wenn Zeitz bereits grün ist, wünscht sich ein Großteil der Befragten noch mehr Grün,
besonders in der heißen Innenstadt oder am Schützenplatz. Ulrike Gollmick, Absolventin
„global change management“ an der FH Eberswalde, macht als Geschäftsführerin des MIYA-
Fachverbands seit 2,5 Jahren vor, wie man mit „tiny forests“ und der Miyawaki-Methode
Städte grüner gestalten kann. Nur ein paar Quadratmeter große Mikrowäldchen mit spezieller
Artenauswahl und Pflanztechnik wachsen schnell zu einem widerstandsfähigen Ökosystem,
kühlen die Umgebung und leisten durch ihre Artenvielfalt einen starken Beitrag zum Erhalt
der Biodiversität in Städten und bedürfen langfristig keiner Pflege. Ulrike Gollmick wird uns
erzählen, wie und mit welcher Wirkung „tiny forests“ auch in Zeitz entstehen könnten!


MEHR GEMEINSCHAFT!
Viele Bürger fühlen sich einsam und vermissen niedrigschwellige Treffpunkte im öffentlichen
Freiraum. Das viele Grün der Stadt bietet anscheinend wenig Aufenthaltsqualität. Der Wunsch
nach „schönen“ Orten, an denen man sich wohl fühlt, jederzeit Freunde treffen, ein Gespräch
führen und auch neue Menschen kennenlernen kann, ist groß. Grit Herzog, Sozialpädagogin,
und Susanne von Borell, Agrarbiologin, haben mit dem Stadtteilgarten „Bunte Beete“ in Halle
2016 genau so einen Ort geschaffen, der Menschen jeden Alters kostenlos und ohne
Verpflichtung zum Gärtnern, Feiern und Musizieren zusammenbringt. Die beiden werden von
der Entstehung des Gartens berichten und wissen genau, wie auch die Zeitzer einen
Gemeinschaftsgarten erfolgreich initiieren könnten!


Lauschen Sie den Vortragenden und kommen Sie mit ihnen ins Gespräch, lassen Sie sich
inspirieren und denken Sie mit, wie diese Vorschläge vielleicht auch bald in Zeitz Realität
werden könnten! Wir freuen uns auf Ihr Kommen – wie immer ist für kalten Bio-Prosecco
gesorgt!

Quelle: Stadt Zeitz

Hide picture