Bereits während seines Theologie-Studiums in den 1920er Jahren engagierte sich Clemens
Wittelsbach, der spätere Dechant der katholischen Gemeinde Zeitz politisch und verteidigte dabei
Demokratie und Frieden. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten geriet er bald in das
Visier der Gestapo. 1936 wurde er zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Um den mutigen
Geistlichen zu schützen, versetzte ihn sein Bischof 1937 nach Zeitz. Hier trat der neue Pfarrer wiederum
für rassisch Verfolgte und Zwangsarbeiter ein. So stellte er sich öffentlich hinter den Begründer der
Volkshochschule, der wegen seiner jüdischen Herkunft verfolgt wurde, kümmerte sich als Seelsorger
um die Zwangsarbeiterinnen in der Brikettfabrik und erreichte, dass diese in den Räumen der 1939 von
den Nationalsozialisten geschlossenen katholischen Schule untergebracht und ihre Haftbedingungen
gemildert wurden. Nach Kriegsende wählten die Zeitzer Bürger den unerschrockenen Seelenhirten
zum Stadtrat.


2022 wurde aufgrund seiner Verdienste darüber nachgedacht, einen Ehrenamtspreis, mit welchem
„die stillen Macherinnen“ für ihr Engagement ausgezeichnet werden sollen, mit dem Namen Clemens-
Wittelsbach-Preis auszuloben. Die Idee wurde von den Kirchgemeinden im Altkreis Zeitz sowie der
Stadt Zeitz positiv aufgenommen, so dass der Preis in diesem Jahr erstmals ausgelobt und vergeben
werden kann. Füreinander einstehen, gemeinsam Probleme lösen, Zusammenhalt stiften: Das
ehrenamtliche Engagement will man damit weiter stärken und mit Anerkennung und Wertschätzung
würdigen. Die Auslobung richtet sich dabei an „stille Macherinnen“ im Altkreis Zeitz, also an Frauen
oder Frauengruppen, die sich, egal in welchem Lebensbereich, selbstlos und ohne großes Gerede
engagieren und damit nicht einfach nur helfen, sondern vielmehr den Menschen in ihrer Umgebung
ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.


Sie kennen eine Person oder eine Gruppe, die für den 2023 erstmals ausgelobten „Clemens-
Wittelsbach-Preis“, in Frage kommt? Dann senden Sie Ihren Vorschlag mit einer kurzen Begründung
an Ihre Kirchgemeinde unter der Mailadresse zeitz.st-peter-und-paul@bistum-magdeburg.de oder
unter der Mailadresse pressestelle@stadt-zeitz.de an die Stadt Zeitz. Vorschläge können dabei von
allen Bürgerinnen und Bürgern eingereicht werden. Stichtag hierfür ist der 31. August 2023. Wer den
Preis letztendlich bekommt liegt dann in den Händen der Jury, welche aus Vertretern der
Kirchgemeinden sowie einem Vertreter der Stadt Zeitz besteht. Erstmals verliehen, um somit das
Engagement der Preisträgerin oder der Preisträgerinnen wertzuschätzen und zu würdigen, wird der
„Clemens-Wittelsbach-Preis“ dann beim Empfang des Oberbürgermeisters, welcher jährlich im
Rahmen des Zuckerfestes stattfindet.

Quelle: Stadt Zeitz

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