In der Umsetzung des „Weißenfelser Weges“ geht die Stadt Weißenfels den nächsten Schritt. Aktuell sind mit der Clearingstelle und der Wohnraumkontrolle zwei Jobs auf dem städtischen Stellenportal ausgeschrieben. Voraussetzung für beide Tätigkeiten ist eine abgeschlossene Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte/r oder eine vergleichbare Ausbildung mit vergleichbaren Kenntnissen und Fähigkeiten. Sprachkenntnisse – idealerweise bulgarische oder rumänische – sind von Vorteil.

Bewerbungen können bis zum 31. Mai 2022 eingereicht werden.

Die Clearingstelle führt Erstgespräche mit EU-Migranten/innen und deren Familien. Sie ist für diese Menschen der Erstkontakt in Weißenfels. In einem persönlichen Gespräch werden verschiedene Daten abgefragt wie beispielsweise Hintergründe der Zuwanderung sowie die Wohn-, Arbeits- und Familiensituation. Ausweisdokumente werden geprüft, Unterlagen gesichtet und Belegungspläne für Wohngebäude erstellt. Die Clearingstelle vermittelt zudem Beratungsangebote.

Die Wohnraumkontrolle kommt zum Einsatz, wenn es Hinweise auf ordnungsbehördliche Missstände wie Lärm, Müll oder Baumängel gibt. Auch Überbelegung oder Verwahrlosung können eine solche Kontrolle zur Folge haben. Ziel ist es, gesetzliche Mindestanforderungen durchzusetzen. Dazu werden auch Wohnungseigentümer und Verwalter ermittelt. Im Rahmen der Wohnraumkontrolle werden auch die Daten aus dem Melderegister abgeglichen. Gegebenenfalls kann eine Wohnung gesperrt werden. Weitere Behörde wie das Jugendamt, die Polizei, das Gesundheitsamt, das Gewerbeamt oder die Bauaufsicht können hinzugezogen werden. Die Stadt Weißenfels und der Burgenlandkreis arbeiten hier erstmals Hand in Hand. Nachkontrollen sollen die Nachhaltigkeit der Maßnahmen sicherstellen.

Hinter dem „Weißenfelser Weg“ verbirgt sich ein ganz neuer Kurs, den die Stadt Weißenfels bei der Integration von Ausländern einschlagen wird. Die Saalestadt hat einen Ausländeranteil von 15 Prozent und versucht seit vielen Jahren, den Auswirkungen der EU-Arbeitsmigration entgegenzuwirken. Ziel des „Weißenfelser Weges“ ist es, vorwiegend Familien aber auch Einzelpersonen aus dem Ausland schon direkt nach ihrer Ankunft in Weißenfels zu begleiten und in das System Deutschland mit seinen Regeln und Pflichten zu integrieren. Erstmals werden hierfür die Stadt Weißenfels und der Burgenlandkreis, die beide unterschiedliche Pflichtaufgaben haben, fachübergreifend zusammenarbeiten. Für diese Zusammenarbeit werden neue Strukturen und Personalstellen geschaffen. Der „Weißenfelser Weg“ besteht aus fünf Organisationseinheiten: Clearingstelle, aufsuchende Sozialarbeit, Schulteam, Neustadtbüro/Stadtteilzentrum und Wohnraumkontrolle. Im Idealfall können durch das engmaschige Netz des „Weißenfelser Weges“ Brüche erst gar nicht entstehen. Melderechtliche und ordnungsrechtliche Verstöße werden direkt erkannt. Der „Weißenfelser Weg“ ist ein ergebnisoffener Prozess, dessen Gelingen auch von der freiwilligen Mitarbeit der ausländischen und einheimischen Bürgerinnen und Bürger abhängen wird. Es braucht Zeit, bis erste Effekte sichtbar sein werden.

Hier geht’s zum Stellenportal der Stadt Weißenfels:

https://www.weissenfels.de/Bürgerservice/Stellenportal/

Quelle: Stadt Weißenfels

Hide picture